Als Leica im Oktober 2015 die Leica SL 601 vorgestellt hatte und ich die ersten Bilder sah, ließ sie mich ehrlicherweise ziemlich kalt. Ich empfand sie als viel zu groß. Dieser Eindruck bestätigte sich, als ich sie später schließlich auch in die Hände bekam, gemeinsam mit dem damals einzigen Objektiv, dem Vario-Elmarit-SL 1:2.8-4/24-90 ASPH. Da war es zumindest für mich glasklar: Diese Kamera lässt mich kalt. Nö, danke!
Seien wir ehrlich: Diese Kamera und vor allem die Objektive führen den viel zitierten Vorteil vom kleinen und leichten spiegellosen System etwas ad absurdum.
Ich war jedenfalls nicht sehr angetan. Ich habe mich danach auch nicht mehr wirklich darum bemüht, sie für länger als eine halbe Stunde um den Block zur Verfügung gestellt zu bekommen. Bei meinem Blogpartner Elmar sah das damals freilich schon anders aus. Er war sofort ziemlich neugierig und hatte dann schließlich auch die Gelegenheit, die Kamera ein paar Tage länger zu testen. Von dem Tag an war das oft Thema zwischen Elmar und mir. Soll er umsteigen auf die SL oder nicht. Ich konnte jedenfalls seine Leidenschaft damals nicht verstehen.
Als dann FOTO-GÖRLITZ mich kürzlich fragte, ob wir bei Qimago denn Interesse hätten, die Leica SL 601 zu testen, war ich entsprechend nur verhalten begeistert – ich glaube aber, Elmar fühlte genau gegenteilig zu mir. Als ich aber hörte, dass wir für Qimago alle von Leica zur Verfügung stehenden Objektive für das SL System dazu erhalten würden, wurde doch auch ich recht neugierig.
An dieser Stelle einmal mehr ein dickes Dankeschön an Alexander Görlitz aka FOTO-GÖRLITZ! Es ist für Blogger wie Christian, Elmar und mich extrem wertvoll, hier in diesem Maße unterstützt zu werden.
Warum eine Leica SL
Ich habe es in der Überschrift bereits angedeutet. Meine Meinung zur Leica SL 601 ist heute nicht mehr ganz so extrem wie noch vor 1-2 Monaten. Für mich als Leica M Nutzer ist die SL eine sehr willkommene Abwechslung – in vielerlei Hinsicht.
Der Autofokus, könnte man meinen, ist hierbei das herausstechendste Argument. Tatsächlich ist es wirklich schön, auch einmal die Schnelligkeit eines Autofokus wieder nutzen zu können, aber als Leica M Nutzer ist dies eigentlich selten einer der entscheidenden Gründe. Ich habe bis heute die zwei abgebildeten SL Gläser testen können. Die Berichte dazu folgen demnächst. Vorweg nur soviel: Sowohl das Vario-Elmarit-SL 2,8-4/24-90mm ASPH. als auch das APO-SUMMICRON-SL 1:2/75mm ASPH.sind sind ganz hervorragende Objektive.
So sehr ich meinen Spaß am Testen der SL Objektive habe, so sehr hatte ich meinen Spaß, Leica M-Mount Gläser an der SL zu adaptieren. Sehr viel habe ich hier mit dem Leica APO-Summicron-M 2,0/50mm ASPH. an der SL gearbeitet.
Das coole an der SL ist der elektronische Sucher. Mit 4,4 Millionen Bildpunkten und dem wirklich schön großen Sucherbild ist das gepaart mit dem Fokus Peaking ein echter Spaß zu fokussieren. Mit dem Apo-Summicron habe ich natürlich auch ein echtes Sahnestück zum Testen genutzt. Die Sucherlupe ist im Grunde nicht nötig, das Objektiv liefert soviel Mikrokontraste, dass man sofort die Fokusebene sieht.
Aber auch mit anderen Objektiven wie z.B. dem M 24mm 3.8, dem Voigtländer 40mm oder dem M 35mm 1.4 FLE ist das Arbeiten an der SL echt easy. Hinzu kommt, dass sich die SL mit ihrem ausgeprägtem Griff wirklich richtig cool hält. Die Kombination Leica M Objektive und SL Body passt wirklich extrem gut.
Da sitze ich nun mit einer von FOTO-GÖRLITZzur Verfügung gestellten Leica SL und merke, wie ich mehr und mehr die SL verwende. Okay, natürlich haben wir hier auf Qimago auch einiges damit vor, und so könnt ihr das gerne als eine kleine Vorankündigung sehen, dass hier demnächst viel und oft was zur SL kommt. Aber ich gebe zu, dass die Leica SL eine richtig schöne Kamera ist. Nicht nur mit M-Glas, auch in Verwendung mit den SL Objektiven, aber das soll heute hier nicht Thema sein.
Ich kann also schon sagen, dass ich mich dann beim dritten Anlauf so ein ganz klein wenig in die Leica SL verknallt habe. ;)
Die Bilder sind eine bunte Mischung aus SL und M-Glas Fotos.