Leica-M10+21mm-1.4-foto-görlitz

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LEICA SUMMILUX 21mm/ f1.4 ASPH auf Kreta und Santorini

Ein Erfahrungsbericht – Review – Test von Thomas Haensgen

Einatmen, Ausatmen, einatmen… Als mir Alexander von FOTO-GÖRLITZ sagte, ich bekäme das 21er Summilux 1.4 zum Testen, war es um meine sonst eher ruhige und besonnene Art erstmal geschehen. „What?! Echt?! Geil!“ – oder so was Ähnliches, muss ich gesagt haben. Genau erinnern kann ich mich nicht. Dafür war ich in dem Moment viel zu sehr damit beschäftigt, meine Schnappatmung halbwegs in den Griff zu bekommen. Insbesondere im Hinblick darauf, dass es schon ein paar Tage später nach Kreta und Santorini gehen sollte. Und zwar mit einer Linse, die so ziemlich alles toppen würde, was ich bislang an meinen Kameras dran hatte. 21mm und das bei 1.4 Offenblende. 

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich Leica Fanboy bin. Jede Linse, mit der ich bislang gearbeitet habe, hat sämtliche meiner Erwartungen erfüllt – und überfüllt. Jedes Leica Kameramodell, was ich in der Hand hielt, hat mir mehr des ursprünglichen Gefühls für das Fotografieren vermittelt, als jede andere Kamera. Wer also hier eine kritische Auseinandersetzung erwartet, ist definitiv falsch und kann sich das Lesen sparen. Wobei: gäbe es etwas zu kritisieren, würde ich dies schon erwähnen. Aber bislang ist mir noch nichts Negatives aufgefallen. 

Ankunft in Kreta

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Im Handgepäck (oder eher die meiste Zeit in meiner Hand) befinden sich eine M10, meine gute M9 sowie ein APO 75mm Summicron 2.0, eine uralte 35er Vintage-Linse von Canon, jede Menge Speicherkarten, Ersatzakkus und der übliche Kram.

Gebucht bin ich im 5 Sterne Royal Blue Ressort, für das ich auch fotografieren sollte. Was letztendlich der eigentliche Grund der Reise ist.

Nach meiner Landung auf dem Flughafen in Heraklion, der Fahrt zum Ressort und dem Einchecken ist es schon zu spät, um die Low-Light-Fähigkeiten direkt mal anzutesten. Also beschließe ich, direkt ins Bett zu gehen, dafür aber noch vor Sonnenaufgang aufzustehen und dies bei einem kleinen Spaziergang über das Gelände am nächsten Morgen nachzuholen. 

Easy going

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Mein Wecker klingelt mich um halb sieben aus dem Bett. Los geht‘s. Um meine Schulter die M10 mit dem SUMMILUX 21mm f1.4 ASPH. Was mir auffällt: das Objektiv ist deutlich kleiner als ich vermutet hätte. Anfühlen tut es sich so, wie man es von Leica-Objektiven gewohnt ist. 

Der Blendenring lässt sich leichtgängig bedienen und rastet mit leisem Klicken ein, der Entfernungsring gleitet butterweich dahin, wo man den Fokuspunkt haben will. So cremig und geschmeidig sich die Bedienung anfühlt, so cremig zart auch das Ergebnis. Ohne jedoch dabei auf Schärfe zu verzichten. Das, was scharf sein soll, ist rasiermesserscharf.

Ich gehe weiter und experimentiere mit den Einstellungen rum. Was mir auffällt, ist diese unglaubliche Abbildungsleistung. Drehe ich die Blende in den mittleren oder geschlossenen Bereich ist alles ultrascharf, bleibe ich in der Nähe der Offenblende, hol ich mir die Schärfe punktgenau und lasse den Background einfach geschmeidig ins Unendliche fließen.

Klare Linienführung

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Die Werbung sagt: Das Summilux besteht aus 10 Linsen in acht Gruppen und fünf separaten Linsen mit anomaler Teildispersion. Ah so. Ich habe keinen Schimmer, was mir das sagen soll. Aber es juckt mich auch nicht. Denn das, was ich sehe, beeindruckt mich. Und das, was ich nicht sehe, ebenso. Nämlich die nicht vorhandene Vignettierung und Verzeichnung. Dafür sind dann wohl die technischen Details verantwortlich. Für mich ist was anderes wichtig: egal, mit welcher Blende ich rangehe, alles ist scharf, gerade und perfekt. Sehr nützlich, wenn ich Menschen fotografiere. Und genauso, wenn ich mich der Landschaft oder der Architektur widme – Innen- wie Außen. 

Santorini

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Dies bekomme ich auf Santorini – meinem nächsten Stop – bestens zu spüren. Hier knipse ich für das Santo Maris Ressort. Ebenfalls 5 Sterne. Genau das richtige für eine 5-Sterne- Linse. Gerade Formen und reduzierte Linienführung prägen die Architektur der Anlage.  Und werden exakt so von dem 21mm Summilux eingefangen. Die Farben – Weiß und Blau – glasklar auf den Sensor gebracht. Nicht nur in der Anlage – auch bei einem Spaziergang durch Oia in Santorini. Die Linse zeigt mir fast schon mehr auf dem Bildschirm der M10 als ich mit bloßem Auge in der Realität erkennen kann. Und alles ist scharf. Die spätere Sichtung am großen Monitor bestätigt das, was ich schon an der Kamera vermute. 

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Fazit

Die 21mm Summilux dabei zu haben, ist ein Genuss. Würde ich Sie mir kaufen? Nein! Bzw. Ja, wenn ich im Lotto gewinnen würde oder mir endlich mal jemand ein vernünftig bezahltes Jobangebot macht. Dann allerdings sofort. Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Derweil allerdings bleibt mir nichts anderes übrig, als so lange zu sparen, bis genügend Geld für dieses Wunderteil vorhanden ist. 

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